Sammlung von Handschriften und Alten Drucken der Österreichischen Nationalbibliothek: Kunst / Buch / Kultur im Goldenen Prag

Maria Theisen (Schrift- und Buchwesen, IMAFO, ÖAW)

Die Österreichische Nationalbibliothek, ehemalige Hofbibliothek zu Wien, verdankt den dynastischen Verbindungen der Habsburger sowie letztlich den Klosteraufhebungen unter Kaiser Josef II. eine imposante Sammlung böhmischer Codices, darunter viele kostbar illuminierte Handschriften. Zur Zeit der Luxemburger nahm Prag auf dem Gebiet der Buchmalerei einen ebenso bedeutenden Rang ein wie Paris, Avignon oder Bologna, war eine wichtige Stimme im intellektuellen Diskurs und auf dem Gebiet der Wissenschaften geworden. Bis 1419, als die Protestbewegung der Hussiten offen eskalierte, zählte die böhmische Buchmalerei zum Feinsten und stellte zugleich einen Formenschatz dar, auf den noch lange nach Beilegung des Krieges zurückgegriffen wurde. Der Besuch der Handschriftensammlung mit Maria Theisen bietet die Möglichkeit, illuminierte Pergament- und Papiermanuskripte des 14. und 15. Jahrhunderts im Original zu sehen und dabei nicht nur die Geschichte der Mäzene, Schreiber und Künstler im „Goldenen Prag“ Revue passieren zu lassen, sondern auch Buchproduktion und Kunsthandwerk vor Erfindung der Druckerpresse näher kennenzulernen.

Vortrag
Gespräch
Freitag, 20. Mai 2016
14:00–15:00 –oder– 15:00–16:00
Anna Haas